INSZENIERUNG: HERONS - REIHER
"Herons - Reiher" von Simon Stephens
ist ein packendes Theaterstück über Gewalt unter Jugendlichen.
Der 17-jährige Billy sieht sich der Aggression einer Bande Jugendlicher ausgesetzt. Zwar gelingt es ihm immer wieder, sich durch kleine Fluchten aus dem Alltag über den Tag zu retten, aber letztlich kann er der Konfrontation nicht mehr entgehen.
GESCHICHTE
Jeden Tag sitzt Billy an einem Kanal und angelt. Vor einem Jahr wurde hier ein Mädchen umgebracht. Weil Billys Vater Zeuge des Mordes war und die Polizei rief, wollen sich die Täter an ihm rächen, sobald sie aus dem Gefängnis kommen. Für Billy aber hat der Ärger längst begonnen: An ihm entlädt sich die Aggression von Scott, dem Bruder eines der Täter, und dessen Gang.Hilflos ist Billy ihnen ausgeliefert. Zwar gelingt es ihm immer wieder, sich über den Tag zu retten, und Hoffnung keimt auf dank der Annäherung zwischen ihm und Adele, Scotts Freundin. Doch einmal gefasste Urteile und klar gezogene Fronten entwickeln eine grausame Eigendynamik. Ein Stück über Gewalt unter Jugendlichen, über Ausgrenzung und Gruppenzwang - ohne moralisch erhobenen Zeigefinger, Betroffenheitspathos oder Anbiederung. (Rowohlt Theater Verlag )
PROBEN
Neben Schauspieltraining, Improvisationen, Textarbeit und Entwicklung der Szenen wurde das Thema Gewalt und die Kampfchoreografien mit Boris Methner und Dirk Borchardt von nervous service erarbeitet.
COACHING
Um eine möglichst hohe Authentizität im Spiel zu erreichen, wurden Kids, die von Gangway e.V. betreut werden, eingeladen Proben zu besuchen und als Coaches in Auseinandersetzung mit den Spielern und der Regisseurin, das Gesehene auf den Wirklichkeitsgehalt zu überprüfen.
BEGLEITUNG & GESPRÄCH
Studenten der Alice-Salomon-Fachhochschule setzten sich unter Anleitung von Prof. Gerd Koch und der Regisseurin mit dem gesamten Projekt auseinander und entwickelten ein Programm für die theaterpädagogische Nachbereitung des Stückes in Form eines Gespräches, das im Anschluss an die Vormittagsaufführungen stattfindet.
SPIELORT
Herons - Reiher hatte im April 2006 in einer alten unsanierten Fabrikhalle in Oberschöneweide, einem Stadtteil Berlins, der wie kein anderer den gesellschaftlichen Wandel repräsentiert, erfolgreich seine Premiere. Im November 2006 wurde das Stück an einem adäquaten Spielort wieder aufgenommen: dem sogenannten ‚Goldenen Saal' des TACHELES, von dessen Glanz kaum mehr etwas zu erahnen ist. Das Kunsthaus TACHELES steht als herausragende Ruine in der belebten Oranienburgerstraße.
CAST AND CREW
Regie: Anna Zimmer
Ausstattung: Giovanni de Paulis
Musik: Udo Koloska
Licht & Video: Felix Grimm
Kampfchoreografien: nervous service
Dramaturgische Mitarbeit: Britta Pudelko
Produktionsleitung & Öffentlichkeitsarbeit: Anna Zimmer & Birgit Grimm
Regieassistenz: Annette Piayda
Ausstattungsassistenz: Lea Connert
Es spielen: Christina Gatterer, Eric Golub, Jakob Plutte, Daniel Schlesener,
Serkan Tuerkkan, Anja Kaul, Stephan Samuel